Prinzessinnengarten

Bis vor wenigen Jahren befand sich hier eine betonierte Brachfläche voller Müll. Heute ist mit der Hilfe freiwilliger Helfer_innen ein blühender sozialer Garten entstanden, ein Ort der Begegnung und des gemeinschaftlichen Lernens

Seit Sommer 2009 befindet sich auf diesem Gelände der Prinzessinnengarten, eine soziale und ökologische Landwirtschaft mitten in Berlin. Inspiriert von den Eindrücken selbstorganisierten städtischen Gärtnerns in Kuba mieteten zwei junge Männer die brachliegende Betonfläche von der Stadt, um einen urbanen Garten aufzubauen. Bauschutt, Müll und Motorenöl ließen damals nicht erahnen, dass hier einmal eine blühende Oase wachsen würde.

In einem Bezirk mit hoher Verdichtung und sozialen Problemen ist dank vieler tausend Stunden gemeinnütziger Arbeit von Freiwilligen ein Ort der Begegnung und Beteiligung, des gegenseitigen Lernens und der Naturerfahrung entstanden, offen für alle, die sich mit Arbeitskraft, Wissen und Enthusiasmus einbringen möchten.

Beim kollektiven Gärtnern steht das gemeinschaftliche Lernen im Vordergrund

Der gesamte Garten ist mobil: Die Pflanzen wachsen in recycelten Bäckerkisten, Reissäcken und Tetra-Paks. Der Anbau erfolgt ohne chemische Düngemittel oder Pestizide. Der Gedanke des gemeinschaftlichen Arbeitens und Lernens steht im Vordergrund. Alle Beete sind Gemeinschaftsraum, in denen Menschen verschiedener Generationen und unterschiedlicher sozialer und kultureller Hintergründe zusammen gärtnern: „Durch gemeinsames Ausprobieren und das Austauschen von Erfahrungen und Wissen eignen wir uns nicht nur alte Kulturtechniken wieder an, sondern lernen gemeinsam vieles über biologische Vielfalt, Stadtökologie, Klimaanpassung, Recycling, nachhaltiger Konsum und zukunftsfähige Formen städtischen Lebens“, so die BetreiberInnen. In Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten führen sie umweltpädagogische Workshops.

Als das Grundstück 2012 verkauft werden sollte, drohte das Ende. Doch die Unterstützung der Bevölkerung war so groß, dass der Senat die Verkaufspläne zurückzog. Inzwischen sind nach dem Vorbild des Prinzessinnengartens viele andere Gemeinschaftsgärten entstanden. Sie sind Teil einer internationalen urban gardening Bewegung, die den Garten als politisches Instrument versteht, die eigene Stadt aktiv mitzugestalten und soziale Orte des Lernens, des nachhaltigen Wirtschaftens und des friedlichen Zusammenlebens zu schaffen.

Zur Reflexion: Welche Rolle spielen Umwelt und ökologische Nachhaltigkeit für Frieden?

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Zusätzliche Informationen
East Side Gallery www.eastsidegallery-berlin.de
Öffentliche Verkehrsmittel
U1 Warschauer Straße
S5, S7, S75 Warschauer Straße
Tram M10, M13 Warschauer Straße
Bus 347 Oberbaumbrücke
Wegzeit zur nächsten Friedensweg-Station
5 Minuten

 

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Öffnungszeiten
Gartensaison
Mo-So 11:00-22:00 Uhr
Zusätzliche Informationen
Prinzessinnengarten www.prinzessinnengarten.net
Öffentliche Verkehrsmittel
U8 Moritzplatz
Bus M29 Moritzplatz
Wegzeit zur nächsten Friedensweg-Station
16 Minuten mit der U-Bahn

 

 

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