LGBT Denkmal

Zwei Gedenktafeln erinnern an die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung und an eine Geschichte des beharrlichen selbstbestimmten Eintretens für Menschenrechte und sexuelle Vielfalt.

Seit 2011 erinnern zwei Gedenktafeln am Magnus-Hirschfeld-Ufer an die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung, die sich vor mehr als hundert Jahren in Berlin bildete. Gewürdigt werden Menschen, die sich bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die Entkriminalisierung von Homo- und Transsexualität und für ein gleichberechtigtes und respektvolles Zusammenleben einsetzten. Die Tafeln wurden auf Initiative des deutschen Lesben- und Schwulenverbands aufgestellt.

Der jüdische homosexuelle Arzt Magnus Hirschfeld (*1868 †1935) gründete 1897 zusammen mit anderen Engagierten in Berlin das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee (WhK), die weltweit erste Organisation, die sich für die Aufhebung antihomosexueller Strafgesetze nach Paragraph 175 einsetzte und die Öffentlichkeit über gleichgeschlechtliche Liebe aufklärte. Das WhK trug maßgeblich dazu bei, dass in den Jahren der Weimarer Republik in Berlin eine breitere Akzeptanz sexueller Vielfalt entstand. 1919 eröffnete Magnus Hirschfeld mit Kollegen in dieser Straße das Institut für Sexualwissenschaft. 1933 wurde es von Nationalsozialisten zerstört und geplündert, Hirschfeld starb zwei Jahre später im französischen Exil.

Erinnern an lange verschwiegene Opfer

Zehntausende homosexuelle Männer wurden von den Nationalsozialisten in Gefängnisse und Konzentrationslager verschleppt und gefoltert, viele starben. Ein Denkmal im Tiergarten und eine Gedenkplakette am Nollendorfplatz erinnern heute an die lange Zeit verschwiegenen Opfer. Das Schwule Museum* informiert über die Verfolgung und jahrzehntelange Verdrängung homosexuellen Lebens in die Unsichtbarkeit. Der Paragraph 175 blieb nach dem Ende des NS-Regimes in veränderter Form erhalten und wurde erst 1994 abgeschafft.

Noch heute sind Lesben, Schwule und Menschen mit Transidentitäten mit Vorurteilen, Diskriminierung und Gewalt konfrontiert. Zugleich wächst in Deutschland die politische und gesellschaftliche Akzeptanz sexueller Diversität. So ist die Geschichte der homosexuellen Emanzipationsbewegung bis heute eine Geschichte des selbstbestimmten Eintretens für Menschenrechte und Vielfalt.

Zur Reflexion: Welche Rolle spielen Emanzipationsbewegungen für eine friedliche Gesellschaft?

[:en]
Public transport
Train S5, S7, S75 Bellevue
Bus 100, 187 Schloß Bellevue
Time to the next peace trail station
22 minutes by bus
[:de]

Öffentliche Verkehrsmittel
S5, S7, S75 Bellevue
Bus 100, 187 Schloß Bellevue
Wegzeit zur nächsten Friedensweg-Station
22 Minuten mit dem Bus

 

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